Die Schul Eingewöhnung kann Ängste und Ungewissheit in Kindern hervorrufen. Möglichkeiten zur Unterstützung der Schulfähigkeit und Begleitung der Erstklässler in ihrem neuen Lebensabschnitt sind für Sie in einer Checkliste für die Vorbereitung auf die Einschulung gesammelt. Lesen Sie einfach weiter, um Ihr Kind bei Einschulung Ängste zu helfen!
Der Schuleintritt ist einer der wichtigsten und zugleich herausforderndsten Abschnitte im Leben eines Kindes. Der Übergang vom Kindergarten in die Schule kann eine emotional schwierige Situation darstellen, da dieser Schritt mit vielen Veränderungen einhergeht und ein hohes Maß an psycho-emotionalem Stress auslöst.
Sogar Kinder mit einer großen emotionalen Reife können von sogenannten "Einschulungsängsten" betroffen sein und haben manchmal Schwierigkeiten sich auf den Schulalltag einzustellen.
Sowohl Eltern als auch die Lehrkräfte spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung des Kindes im Übergangsprozess. Durch geeignete und individuelle Vorbereitung auf die Einschulung werden Erstklässler auf ihrem Weg in die Schule bestmöglich begleitet.
Im Folgenden werden einige Aspekte zur Vorbereitung näher erläutert.
Die Gewöhnung an den Schulalltag beinhaltet die Anpassung des Kindes an die neuen Gegebenheiten und Schulregeln. Die Schule stellt für das Kind eine neue soziale Institution dar, in der Vieles ungewohnt ist.
Die neue soziale Umgebung beinhaltet unter anderem:
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Die Eingewöhnung in die Schule kann über Wochen bis hin zu mehreren Monaten dauern. Im Durchschnitt jedoch dauert der Eingewöhnungsprozess etwa zwei Monate.
In dieser Zeit lernt ein Erstklässler eine Vielzahl an Regeln und sozialen Normen in den verschiedensten Kontexten kennen. Beispielsweise werden soziale Prinzipien beobachtet und eingeübt, die dem Verhalten im Klassenzimmer entsprechen; gestellte Lernaufgaben werden bearbeitet und bewältigt sowie die Kommunikation im Umgang mit Lehrern und Mitschülern erprobt und angewandt.
Die Einschätzung einer ausgeglichenen und zugleich differenzierten Schulvorbereitung des Erstklässlers/ der Erstklässlerin beinhaltet sowohl subjektive als auch objektive Aspekte:
Ebenso richtet sich das Augenmerk auf die Art der Einbindung in das Schulleben oder auf den sozialen Status des Schülers/ der Schülerin im Klassenverband (Freundschaften, Untergruppen, Führungsposition): Alle diese Aspekte geben Orientierungspunkte für die objektive Beurteilung einer erfolgreichen Schuleingewöhnung vor.
Ebenso spielt die psychologische Verfassung des Schülers/ der Schülerin sowie die Zufriedenheit des Schülers beim Lernen eine ausschlaggebende Rolle, um festzustellen, ob der Erstklässler in der Schule "angekommen" ist.
Folglich sind die Hauptindikatoren für eine erfolgreiche Schuleingewöhnung beim Kind:
Aufgrund von individuellen Unterschieden und Bedürfnissen des Kindes kann es vorkommen, dass der Eingewöhnungsprozess nicht optimal verläuft und Probleme auftreten. Im Folgenden finden Sie einige negative Aspekte, die sich ungünstig auf die Transition ins zukünftige Schulleben auswirken können.
Während der ersten Schultage kann es sein, dass ein Erstklässler Problemen begegnet, die zum Beispiel mit der Persönlichkeit der Lehrkraft, den Mitschülern, der neuen Tagesstruktur oder den strengen Schulregeln verknüpft sein können. Während der Eingewöhnungszeit kommt es ebenfalls häufig vor, dass sich der Erstklässler mit negativen Erfahrungen auseinandersetzen muss und dieser mit Gefühlen der Enttäuschung oder mit Beleidigungen/Bloßstellungen konfrontiert wird.
Die Verarbeitung dieser Probleme kann sich beim Kind auf verschiedenste Weise zeigen. Anhaltspunkte hierfür sind:
Nach der aufregenden Zeit des Übergangs in die Schule, kehrt bereits nach ein paar Wochen der Alltag ein. Der Eingewöhnungsprozess hat begonnen und kann sich, wie bereits erwähnt, mitunter über mehrere Wochen oder gar Monate erstrecken.
Schule wird langsam zur Routine und die täglichen Pflichten werden den Schul-Neuankömmlingen mehr und mehr bewusst. Manchen Kindern fällt die Umstellung vom spielerischen Kindergartenalltag, zu einem immer strukturierteren, organisierteren Schultag nicht leicht. Plötzlich wird ihnen bewusst, dass sie ihren Bewegungsdrang und ihre Spielfreude auf festgelegte Zeiten (Pausen) verschieben müssen und sie sich den Regeln und Routinen der Schule sowie Unterrichtsgepfolgenheiten anpassen sollten.
Ebenfalls kommen Veränderungen zu Hause dazu, die ein frühes Zubettgehen und Hausaufgabenzeiten erfordern. All diese Umstellungen können sich bei Ihrem Kind beispielsweise in Unmut/ Wutausbrüche, Lustlosigkeit, Stress, oder gar Überforderung mit teilweise vielen Tränen, zeigen. Die Aufgabe der Eltern besteht in dieser Zeit darin, das frühe Zubettgehen einzufordern (was nicht leicht sein kann und oft viel Geduld und konsequentes Handeln erfordert) – bleiben Sie stark! Ordentliche und gemeinsame Mahlzeiten, die den Energiehaushalt aufrecht erhalten, aber auch dem kommunikativen Austausch fördern stets ein offenes Ohr der Eltern, unterstützen das Kind in der Eingewöhnungsphase, und fungieren immer mehr als wichtige Rituale im Familienleben.
Grundschulen und allgemein öffentliche Institutionen bieten jährlich oder halbjährlich einen Tag der offenen Tür an. Diese Tage eignen sich gut, um sich in der neuen Schule umschauen zu können, Lehrkräfte kennenzulernen und erste Kontakte zu knüpfen.
Im selben Zusammenhang finden jährlich bestimmte Schulfeste, Basare oder Konzerte statt, die auch von zukünftigen Schülern besucht werden können. Diese Veranstaltungen schaffen Vertrauen und zeigen Ihrem Kind, dass Schule aus vielen verschiedenen Komponenten besteht und einiges mehr zu bieten hat, als nur Noten und Schulbücher. Wenn das Kind bereits einen kleinen Einblick in die neue Umgebung erhalten hat, wird es weniger Ängste vor dem Unbekannten haben, da das Unbekannte ja bereits etwas bekannt ist. Nutzen Sie diese Angebote und schaffen Sie ein positives, motivierendes Gefühl für ihren zukünftigen Erstklässler.
In den meisten Kindertagesstätten findet in den letzten Wochen vor den Sommerferien eine Eingewöhnung an die Grundschule statt. Durch eine enge Kooperation zwischen Kita und Grundschule wird dieser wichtige Schritt gemeinsam geplant und organisiert, was eine hohe Flexibilität der Pädagogen, aber auch der Kinder voraussetzt. Gemeinsam mit ihren Freunden und den ErzieherInnen als Vertrauenspersonen, erkunden die baldigen Grundschüler ihre neuen Klassenräume, lernen Lehrkräfte kennen und dürfen mit den „großen Kindern“ in Unterrichtsstunden hineinschnuppern. Ebenfalls können Kooperationen außerhalb der Schuleingewöhnung stattfinden, indem die Grundschüler beispielsweise als Lesepaten/ Vorlesepaten die Vorschüler besuchen und sich gemeinsam mit verschiedenen Büchern auseinandersetzen. All diese Erfahrungen wecken, wenn positiv gestaltet, die Vorfreude auch bald ein Schulkind sein zu dürfen. Insgesamt gibt es zahlreiche Möglichkeiten eine Kooperation zu verwirklichen. Bei Interesse oder wenn Sie nähere Informationen zu den Kooperationsmöglichkeiten in Erfahrung bringen möchten, fragen Sie gerne bei Ihrer Kita nach, ob solche Angebote existieren. Diese können individuelle auf Ihre Fragen, Sorgen oder Ideen eingehen.
Werde ich in der neuen Schule alleine sein? Gehen meine Kindergartenfreunde mit mir mit? – Diese sind elementare Fragen eines Kindes kurz vor dem Schuleintritt. In den vergangenen Jahren in Kindergarten und Vorschule haben sich häufig sehr enge Freundschaften gebildet. Getreu dem Motto: „Gemeinsam ist man stärker“ fällt auch der Schulstart leichter, begeht man ihn mit Freunden und bekannten Gesichtern. Sie als Eltern haben die Möglichkeit, sich ein paar Monate vor Schulbeginn darüber zu erkundigen, welche der Kindergartenfreunde die gleiche Grundschule oder im Bestfall dieselbe Klasse besuchen. Sobald Sie das herausgefunden haben, stärken Sie und fördern Sie diese Kontakte bei gemeinsamen Treffen oder Unternehmungen (falls Sie dem nicht eh schon nachkommen).
Das fertig machen für den Sportunterricht, oder das Anziehen für das Spielen in der Pause draußen, ist ein Aspekt, der oftmals in der Vorbereitung auf den Schulalltag untergeht. Üben Sie mit Ihrem Kind das selbständige Ankleiden von Kopf bis Fuß – ohne dass Sie dabei zum Helfer werden! Anders wie noch im Kindergarten wird in der Schule kaum eine Lehrkraft die Zeit haben, Ihrem Kind zu helfen, und das ist auch gut so. Machen Sie sich bewusst, dass es nicht in der Aufgabe der Lehrkräfte liegt, Ihrem Kind diese Fähigkeiten beizubringen – Ihnen als Eltern obliegt diese Verantwortung nicht mehr und nicht weniger! Kinder müssen mit dem Grundschulalter alle Fertigkeiten erworben haben, um sich alleine an- und umziehen zu können, um so noch selbständiger und eigenverantwortlicher im Schulalltag wirken zu können. Üben, Üben, Üben ist hier der springende Punkt! Ein Vorteil der auch für Sie langfristig von Interesse sein wird: Sie sparen Zeit und Nerven beim Start in den Tag, an wochenendlichen Ausflügen, beim Zubettgehen und vielen weiteren Situationen im Alltag zu Hause!
Ein wesentlicher Faktor, der häufig für Herzklopfen und Unsicherheiten sorgt, ist der neue Schulweg. Nach einiger Zeit muss dieser vom baldigen Erstklässler eventuell sogar alleine bewältigt werden – und das schafft zunächst Unbehagen, weil der Weg nicht bekannt ist. Machen Sie sich gemeinsam mit Ihrem Kind auf den Weg und versuchen Sie die neue Schulroute regelmäßig abzugehen oder abzufahren. Bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel ist es wichtig zu üben, welche Tram, Busse, U-Bahnen etc. genutzt werden müssen, um in der Grundschule gut anzukommen.
In jedem Fall sollten Sie Ihr Kind die ersten Wochen und Monate begleiten, damit es Vertrauen und Sicherheit in die neuen Umstände erlangt und Ängste, Unsicherheiten aus dem Weg geschafft werden können.
Sie als Eltern sind die wichtigsten Vertrauenspersonen, vor allem in neuen Situationen, und Ihr Kind zählt auf Sie! Deshalb sollten Sie es auch solange auf dem neuen Weg begleiten, wie es das gerne möchte! Rufen Sie sich ins Gedächtnis, dass Routine und Bekanntes das Selbstvertrauen stärken und Sicherheit erzeugen. Ihr Kind wird Ihnen klar vermitteln, wenn es die Routine des Schulweges verinnerlicht hat und wann es bereit dazu ist, den Schulweg alleine zu bestreiten.
Im gesamten Prozess ist es wichtig, dass Ihr Kind mit all seinen Bedürfnissen, Wünschen und Ängsten im Vordergrund steht und sich ernst genommen fühlt. Denn nur dann wird es das Vertrauen in seine Schulfähigkeiten gewinnen und selbstbewusst den Herausforderungen des Schulalltages trotzen können.
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Kind einen erfolgreichen und möglichst reibungslosen Start in das Schulleben!